12. Juni 2024

Die Zukunft der QS heißt Automatisierung

Control Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung a3Ds David Skuratowicz web uai

David Skuratowicz, Geschäftsführer bei a3Ds GmbH in Braunschweig. Bild: a3Ds

Die Messtechnik-Experten von a3Ds in Braunschweig sind Anbieter von 3D-Messtechnikdienstleistungen, Bauteil-Analysen und Fachpersonal für die industrielle Messtechnik. Das Team ist spezialisiert auf automatisierte optische 3D-Messtechnik, Bauteilvermessung jeglicher Bauformen, vollflächige Bauteilanalysen, optische Messdienstleistungen mit GOM-Messsystemen sowie auf manuelle und automatisierte Vor-Ort-Messungen beim Kunden. Die Teilnahme an der Control steht für das Unternehmen schon seit Jahren fest im Jahreskalender. David Skuratowicz, Geschäftsführer bei a3Ds, erörtert im Gespräch mit dem Messeveranstalter Schall, welche Trends sich beim Thema Qualitätssicherung abzeichnen. Es scheint sicher: Die Zukunft der QS heißt Automatisierung.

Herr Skuratowicz, wie wichtig ist die Control für Sie und Ihr Unternehmen?
Für uns ist das die wichtigste Messe, an der wir als Aussteller teilnehmen. In diesem Jahr stellen wir ausschließlich auf der Control aus.

Woran liegt das – was macht die Control konkret für Sie so wichtig?
Hier bekommen wir qualifizierte Kontakte. Die Personen, die wir hier antreffen, haben fundiertes Fachwissen über Messtechnik, sie wissen, wozu Messtechnik gut ist, hier muss man keine Messtechnik erklären, sondern es geht direkt ins konkrete Fachgespräch.

Gibt es für Sie konkret messbare Geschäftserfolge nach einer Control?
Das ist unterschiedlich. Interessant ist, dass sich manche Fachbesucher und Interessenten erst nach mehreren Monaten melden und sich auf unser auf der Control geführtes Gespräch beziehen. Offenbar hat die Lösungsfindung eine Weile in Anspruch genommen und führte erst nach einer gewissen Zeit zurück auf uns als Messtechnikdienstleiter. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Messe nachwirkt. Auf jeden Fall ist für uns die Erfolgsquote, was das Business angeht, auf der Control höher als auf anderen Messen.

Mit welchem Highlight oder mit welchen Neuigkeiten sind Sie in diesem Jahr nach Stuttgart gekommen?
In diesem Jahr zeigen wir eine Robotermesszelle für große Bauteile mit einem Zehn-Tonnen-Drehtisch. Unsere Messzellen kommen nicht von der Stange. Standardmesszellen in unterschiedlicher Größe kommen zum Beispiel von der Firma Zeiss. Wenn es aber um Bauteile in Größen geht, die nicht in dieses Portfolio passen, kommen wir ins Spiel. Hierfür stellen wir zunehmend Anfragen fest, der Markt für solche Einsätze wächst. Als zweites Highlight zeigen wir eine universelle Messaufnahme, die wir als Baukasten, bestehend aus Hardware und Software, anbieten. Hiermit spart der Anwender den Kauf mehrerer Messaufnahmen, denn er benötigt nur einen Baukasten für viele Bauteile. In Kombination mit Virtual Clamping werden die Bauteile virtuell gespannt, auf drei Auflagepunkten gemessen und dann ausgewertet.

Welche Trends in der Qualitätssicherung tun sich auf – wohin geht die Reise in der QS-Branche?
Nach unserer Ansicht geht die Reise in Richtung Automatisierung. Zum Beispiel werden Messprozesse zunehmend teilautomatisiert, etwa mit Standard-Messzellen und Scanboxen. Doch die Zukunft heißt Vollautomatisierung. Das heißt, dass die Messeinrichtungen automatisch bestückt werden, die Bauteile also automatisch zugeführt, entnommen und sortiert und zum Schluss sogar automatisiert verpackt werden.

Für eine solche Vollautomatisierung des Messvorgangs ist eine entsprechende Peripherie nötig. Können Sie sich vorstellen, dass Sie als a3Ds künftig nicht nur die Messtechnik als solche im Portfolio haben, sondern die Peripherie dazunehmen?
Ja, genau das machen wir, es gibt tatsächlich aktuell einen solchen Auftrag. Wir bauen gerade die komplette Peripherie auf, nehmen die komplette Qualitätslinie demnächst zum Testen in Betrieb und liefern sie dann zum Kunden. Bei den derzeitigen Herausforderungen, speziell dem herrschenden Fachkräftemangel, sehen wir bei diesem Vorgehen ein großes Potenzial.

Kann man also sagen, dass der Messtechnik-Anbieter zunehmend zum Mess-System-Spezialisten wird?
Ja, das kann man so sagen. Hier gibt es schon Anfragen, und da geht wohl die Reise hin.

Gibt es neue Messparameter beziehungsweise weitere Parameter, deren Messung künftig angefragt wird?
Das ist ganz abhängig von der jeweiligen Anwendung und der Bauteile. Sie können außen optisch digitalisiert werden, dann noch zusätzlich mit Röntgentechnik durchleuchtet werden, eventuell sollen die Teile noch gewogen oder auf Kratzer untersucht werden, da gibt es keine Eingrenzung. Sobald wir automatisieren, erhalten alle Möglichkeiten freien Lauf! Wir können dann Laseranlagen einbauen oder Gravuranlagen, dann sind die Optionen der Messung, Prüfung und Inspektion schier unbegrenzt.

Wir sprechen alle von der Notwendigkeit der Ressourcenschonung, Effizienz, des Umwelt- und Klimaschutzes auch in der industriellen Fertigung – wie würden Sie den Stellenwert der Messsysteme und Qualitätssicherung einordnen hinsichtlich des Erreichens der gesteckten Nachhaltigkeitsziele?
Jeder Hersteller würde Verluste einfahren, wenn er schlechte oder fehlerhafte Bauteile fertigt. Allein schon wegen der Wirtschaftlichkeit ist daher die Qualitätssicherung grundlegend. Viel messen, viel prüfen, weniger Fehler – das ist praktischer Ressourcenschutz. Wer weniger Ausschuss produziert, weniger Material verschwendet und weniger Energie verbraucht, arbeitet automatisch kosteneffizient und nachhaltig. Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sind eng miteinander verknüpft. Hierfür ist die Messtechnik unverzichtbar.

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Mobile Projektmesszelle: Wenn es um das Prüfen großer Bauteile geht, kommt der Spezialist a3Ds aus Braunschweig ins Spiel. Bild: a3Ds